Willkommen auf der Südinsel

Je näher die Fähre uns Richtung Südinsel bringt, desto nebliger wird es. Geradezu mystisch begrüßen uns die ersten Gras bewachsenen, kargen Hügel des Islands. Aus der Sonne Wellingtons, auf zur gewaltigen und unberechenbaren Südinsel, die Abenteuerlust steigt und steigt. Als wir dann endgültig ankommen, lichtet sich der Nebel und wir blicken auf eine hügelige Landschaft, von dichten Fichtenwäldern besiedelt. Erinnert ein wenig an den Schwarzwald, würde man nicht gleichzeitig auch das Meer sehen.

Unsere erste Nacht verbringen wir in der Robin Hood Bay - einer einsamen Bucht, die zum Abendessen am Strand einlädt… Dachten wir uns.. Doch werden wir erstmal von unzähligen Sandflies aufgefressen, was für eine Begrüßung!

Awatere Valley

Nach einer angenehmen Nacht, die an eine laue Sommernacht am Bodensee mit Licht im Zimmer und geöffneten Fenster erinnert (mittlerweile muss ich sagen, finde ich aber unsere Schnacken tatsächlich schlimmer als die Sandflies hier, auch wenn mir das hier keiner glauben will), überlegen wir, wie wir unser Abenteuer hier starten wollen.

Ich sehe zufällig auf Google Maps ein einsames Tal mitten in den Bergen, in dem es genau einen kleinen Campingplatz gibt. Also nichts wie hin da, immer ab ins Unbekannte!

Stundenlange Serpentinen der Gravel Road (Schotter Piste) führen uns erst durch zahlreiche Weingute, bis wir dann irgendwann durchs absolute Nirgendwo fahren. Bis auf Kühe, gibt es hier keine Zivilisation mehr - Zum Glück hatten wir noch getankt!

Wiesen voll von wilden Lupinen und Königskerzen schmücken unseren Weg, auf recht abenteuerlichen Brücken überqueren wir zahlreiche Flüsse und irgendwann befinden wir uns dann tatsächlich mitten im Gebirge. Am Ziel, dem Campingplatz, angekommen, stellen wir fest, wir sind wirklich mitten im Nirgendwo. Dafür sind wir nach Neuseeland gekommen, endlose, einsame Wildnis entdecken und den Abenteurer in sich freien Lauf lassen.

Später am Abend lernen wir zwei einheimische Brüder kennen, die die Strecke mit dem Fahrrad machen (ziemlich taff bei den Straßenverhältnissen!). Sie fragen uns als Erstes, wie wir auf das Tal gekommen sind. Per Google Maps halt.. Die Beiden können es kaum glauben, denn das Tal ist wohl ein absoluter Geheimtipp, selbst unter den Kiwis…

Mal wieder Glück gehabt und auf den richtigen Sinn gehört :D 

Der zweite Teil der Strecke führt uns steil nach oben über die Bergkette wieder Richtung Meer. Der Teil ist nicht weniger schön und erlaubt uns eine bombastische Aussicht von oben auf das Tal - der Ausflug hat sich wirklich gelohnt und das Auto hat endgültig bewiesen, dass es jeder Herausforderung auf der Südinsel gewappnet ist!

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