Endlich!
Sooo es ist endlich soweit - Ich hab mein Auto!! :D
Nach langem hin und her und sehr viel aufzubringender Geduld, hat es endlich geklappt.
Mein neues Zuhause für die kommenden Monate. Etwas Nervosität war schon dabei - hab ich damit alles richtig gemacht? Hab ich mich übern Tisch ziehen lassen? Habe ich etwas übersehen? Ist es zuverlässig?
Doch die Vorfreude auf alles, was jetzt kommt, überwiegt!
Endlich kann ich Auckland den Rücken kehren, auch wenn die Zeit alles in allem dort doch sehr schön war.
Ich habe dort super Bekanntschaften gemacht und es hat sich durchaus auch schon eine richtige Freundschaft entwickelt. Zusammen in das Abenteuer zu starten, sich vom Abschied gemeinsam abzulenken, Geborgenheit zu fühlen, hat, denke ich, jedem von uns den Einstieg erleichtert - geteiltes Leid ist eben halbes Leid.
Der erste Tag mit Auto wurde hauptsächlich mit Bürokratie (von der ist man leider auch hier nicht verschont) und Shopping fürs Auto verbracht. Doch dann ging es ans Meer auf den ersten Wildparkplatz (überraschenderweise mit Dixie und Mülleimer). Die erste Nacht war noch sehr aufregend (auch wenn es bei Weitem nicht meine erste draußen war) und teilweise auch unbehaglich. Doch irgendwann kam endgültig das Gefühl auf - jetzt ist die Zeit gekommen zu erkunden und zu entdecken.
Coromandel - the Pinnecals
Erstes Ziel ist der Nationalpark auf der Landzunge Coromandel östlich von Neuseeland.
Der Name war mir von Anfang an durch Erzählungen meiner Eltern präsent und wie auf den Bildern zu sehen ist, ist jetzt auch klar warum.
Am ersten Tag bin ich früh morgens (ja ich, tatsächlich ;) ) aufgebrochen, um zu der Pinnecals Hut zu wandern. Entlang am Fluss, ging es über einen Holzfällerweg, durch den Dschungel hinauf. Krass, wie sich hier die Leute damals den Weg durch das dicht bewachsene und steile Gelände gebahnt haben. Oben angekommen, öffnet sich endlich der Dschungel und man genießt einen wahnsinns Ausblick über den Nationalpark und die umliegenden Inseln. Da hat sich die Mühe gelohnt (und auch das Aushalten des Windes, der einem fast das Vesperbrot aus der Hand geweht hat). Runter hab ich einen weniger zu empfehlenden Weg namens Billygoat genommen. Hier wurde damals eine Eisenbahn für den Holztransport gebaut, was an sich bei dem Gefälle auch echt bestaunenswert ist, allerdings ist von dem Weg nicht mehr viel übrig, da große Teile weggeschwemmt wurden und das machte den Abstieg alles Andere als spaßig. Am Ende trotzdem erfolgreich und glücklich unten angekommen.
Nach einem erfrischenden Bad im Fluss ging’s auf den nächsten Parkplatz zur zweiten Nacht, die schon deutlich angenehmer war.
Coromandel - Fahrt zur Fletcher Bay
Am nächsten Morgen ging es zum Nordkap von Coromandel mit dem eigentlichen Ziel, den Coromandel Coast Way zu wandern. Dorthin gebraucht habe ich statt 2h auf dieser einfach nur traumhaften Strecke (die Bilder sagen glaube ich alles), mehr als 3h. Die Straße war größtenteils eine rutschige Piste, zudem war eine Brücke weggeschwemmt, sodass es durch den Fluss gehen musste.
Also ein richtiger, erster Härtetest für das Auto - das zum Glück mit Bravour bestanden hat!
Ich scheine doch alles damit richtig gemacht zu haben, hoffentlich täuscht mich das Gefühl
nicht.
Da ich dann dementsprechend viel später als geplant am Ziel angekommen war, das Wetter recht kalt und ich von der Strecke und der Wanderung am Vortag auch etwas erschöpft war, entschied ich mich gegen die Wanderung und für die Hängematte - darf auch mal sein.
Wieder zurück auf der Piste mit der traumhaften Aussicht (die ehrlich gesagt auch einfach Spaß macht zu fahren) ging es zur letzten Nacht draußen, bevor es nach Northland (nördlich von Auckland) ins Hostel zum Bestände aufstocken und Akkus aufladen und ins wärmere Klima geht
Wer mich kennt, der weiß, dass mein Bedürfnis nach sozialen Kontakten und Geborgenheit sehr ausgeprägt ist. Ich merke schon jetzt, nach 3 Tagen allein unterwegs sein, dass das sicher die größte Herausforderung auf der Reise für mich sein wird. Oftmals kommt der Gedanke auf - hey, du erlebst grad so krasses Zeug, bist an solch fantastischen Orten, dieser Moment wäre doch viel schöner, könnte ich ihn mit dir teilen.
Doch ich merke auch, dass ich daran wachsen werde, dass ich aus meiner Komfortzone gerissen werde und genau das geschieht, was ich hiermit auch bezwecken wollte.
Ich lerne langsam mich mit mir selbst zu beschäftigen, zum Beispiel wie sehr Spaß es mir macht, diesen Bericht hier gerade zu schreiben (Entschuldigt schon jetzt die Länge, ich hoffe es bleibt trotzdem noch gut zu lesen).
Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt was der Norden und die nächsten Tage für mich bereit halten und freue mich, bei allem Lerneffekt des Alleinreisens, auch darauf wieder zumindest für eine Nacht Leute um mich herum zu haben :)
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Kommentare
So ein Schild wie „share the road“ bräuchte es in Deutschland auch mal :)